Jährlich werden in Deutschland etwa 100.000 Menschen als vermisst gemeldet. Viele von ihnen tauchen wieder auf, doch manche bleiben verschwunden. Für die Justiz gilt ein erwachsener Mensch erst dann als vermisst, wenn Gefahr für diesen angenommen werden muss. Und selbst wenn die Polizei tätig wird und die vermisste Person findet, wird es dieser Person freigestellt, ob sie unauffindbar bleiben möchte. In solchen Fällen ist Detektivarbeit meistens die letzte Hoffnung für die Angehörigen, um Gewissheit über den Verbleib der vermissten Person zu bekommen.
Ein junger Mann meldete sich in unserer Detektei und erzählte, dass seine Freundin seit mehr als einer Woche verschwunden war und die Polizei ihm nicht weiterhelfen konnte. Er beschrieb die junge Frau als zuverlässig und gab an, dass sie zuvor nie länger als eine Nacht abwesend war und sich stets gemeldet hatte.
Umgehend begannen wir mit der Suche. Wir beobachteten die Wohnung der Frau, so wie ihren Arbeitsplatz rund um die Uhr. Zudem betrieben wir Nachforschungen im persönlichen Umfeld der Vermissten. Nach und nach konnten die Detektive einiges über die Frau herausfinden, das selbst ihrem Partner unbekannt war. Durch ihre umfassende und gründliche Recherche fanden unsere Mitarbeiter heraus, dass die junge Dame seit einiger Zeit einer lukrativen, heimlichen Beschäftigung nachging. Sie arbeitete bereits seit einigen Monaten für einen Escort-Service und traf sich gegen Bezahlung regelmäßig mit wohlhabenden Geschäftsmännern zum Abendessen oder zu Besuchen in der Oper.
Daraufhin dehnten unsere Mitarbeiter ihre Suche aus und informierten sich über die „Einsatzorte“ des Escort-Service. Einige Tage darauf gelang es den Detektiven, die junge Dame ausfindig zu machen. Sie fanden den Wagen der Frau vor einem Nobel-Restaurant. Jedoch stieg nicht die Vermisste, sondern ein älterer Mann in den Wagen und fuhr davon. Der Mann verschwand anschließend in einem Hotel am Rande der Stadt.
Am nächsten Morgen verließ der Mann das Hotel und fuhr zur Wohnung der jungen Frau. Er öffnete die Tür mit einem Schlüssel und kam mit zwei gepackten Koffern wieder heraus. Wieder fuhr er in das Hotel zurück. Am späten Nachmittag verließ der Mann Hand in Hand mit der Vermissten das Hotel. Das Paar fuhr zum Flughafen und stieg in ein Flugzeug.
Unsere Mitarbeiter legten dem jungen Mann die Beweise und Protokolle vor und konnten ihm endlich Gewissheit verschaffen.
– Sven Lungershausen